In dieser Folge des CRM Podcasts dreht sich alles um das Thema Künstliche Intelligenz im Customer Relationship Management.
Ihr erfahrt, wie Ihr KI in der Content-Produktion einsetzen könnt, wie sich die CRM-Systeme (mutmaßlich) verändern werden und wie der Kundenservice von Künstlicher Intelligenz profitieren kann.
Abschließend empfehle ich Euch Tools, mit denen Ihr unkompliziert auf ChatGPT zugreifen oder Texte übersetzen und optimieren könnt.
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Shownotes
- Hubspot: Video mit einer Vorstellung des KI-gestützten Tools ChatSpot
- Ein vollständig KI-generierter Kurzfilm: AI-generated 3D short film: “The City on Mars!”
- CRM Blog: Cleverreach integriert ChatGPT
- KI-Bildgeneratoren: DALL‑E und Midjourney
- MacGPT bringt ChatGPT in fast jede Anwendung auf Eurem Mac.
- Deepl übersetzt Texte kostenlos von und in 29 Sprachen.
- Deepl Write verbessert nicht nur Rechtschreibung und Grammatik, sondern auch den Til Eurer Texte.
Transkript
Einführung
Moin und willkommen zum CRM Podcast, Ausgabe 29.
Liebe Leute, wir müssen über Chat-GPT reden. Und ja, ich weiß, es wurde schon viel darüber geredet, sogar bei Markus Lanz war das Thema schon.
Und ich bin mir im Moment nicht sicher, ob das heißt, dass schon alles über das Thema gesagt wurde oder dass noch gar nichts über das Thema gesagt wurde. Jedenfalls lassen wir uns davon nicht abhalten und beschäftigen uns heute wenig überraschend mit der Frage, wie ChatGPT und wie ähnliche Systeme das CRM verändern werden oder vielleicht sogar schon verändert haben.
Und um diese Frage zu beantworten, wollen wir uns auf drei Themen konzentrieren:
- Erstens die Frage, wie KI eigentlich die Content-Produktion im CRM verändert.
- Zweitens die Frage, was passiert eigentlich im Bereich der Marketing-Provider? Also wie verändert KI die Marketing-Technologie-Landschaft?
- Und drittens die Frage, wie kann eigentlich der Kundenservice von KI, von ChatGPT und ähnlichen Systemen profitieren?
Ja, und zum Schluss werde ich natürlich auch versuchen, die Frage zu beantworten, die uns jetzt, glaube ich, alle beschäftigt, nämlich, oh mein Gott, werden wir in Zukunft alle arbeitslos?
Und wenn ihr jetzt sagt, na ja, KI, alles schön und gut, aber alles noch Zukunftsmusik, ich wäre schon froh, wenn der Kampagneneditor in meinem CRM-System endlich mal vernünftig funktionieren würde – nur so als Beispiel. Für den Fall der Fälle habe ich euch noch drei Tools mitgebracht, die ihr heute schon ganz einfach nutzen könnt und die euch vielleicht bei eurer täglichen Arbeit ein wenig unterstützen können. Und das werde ich am Ende vorstellen.
KI in der Content-Produktion
Wir beginnen also mit einem Blick auf die Frage, wie KI die Content-Produktion verändert. Hier hat sich in den letzten Wochen und Monaten natürlich schon einiges getan. Und wenn ich von Content-Produktion spreche, dann meine ich natürlich nicht nur Text, auch wenn ChatGPT gerade in den Medien sehr präsent ist, sondern ich meine natürlich auch Fotos. Da liefert DALL‑E zum Beispiel schon sehr überzeugende Ergebnisse. Wir können auch Sprache, ich hatte es eingangs gesagt, synthetisch nachbilden. Dazu reichen mittlerweile kurze Sprachsamples aus, um auf Basis von Texteingaben die Stimme von Menschen täuschend echt nachzubilden.
Und ihr habt es wahrscheinlich in den Medien verfolgt, auch Musik kann von einer KI generiert werden, so dass zum Beispiel ein längst verstorbener Künstler plötzlich einen neuen Song produziert hat, oder auch nicht, jedenfalls klingt das Ganze dann wirklich sehr überzeugend, teilweise wirklich schon täuschend echt.
Und auch im Bewegtbildbereich gibt es schon erste recht vielversprechende Ansätze. Ich verlinke mal ein Video in den Shownotes.
Das Video wurde komplett von einer KI generiert, also sowohl die Bilder, die Animationen, die ihr seht, aber auch die Hintergrundmusik oder der Sprecher aus dem Off, komplett von einer KI generiert.
Schaut es euch das mal an. Das steckt noch ein bisschen in den Kinderschuhen, aber wenn man jetzt zwei, drei Jahre weiter denkt, dann werden wir natürlich auch im Bereich der Videoproduktion noch viel größere Fortschritte sehen und ich glaube, das wird auch ein sehr spannender Bereich werden.
Zurück zum CRM. Was bedeutet das alles jetzt für das Customer Relationship Management? Ich glaube, das ganz große Thema ist, dass die Content-Produktion günstiger wird und besser skaliert. Das heißt, hurra, wir können endlich mehr segmentieren und mehr individualisieren.
Im Moment ist es eigentlich so, dass die Technologie nicht mehr der limitierende Faktor ist: Jedes CRM, jede Martech-Plattform kann segmentieren, kann natürlich auch individualisieren. Aber die Zeit der Anwender:innen war eben oft noch die Limitierung – wer um alles in der Welt soll die zehn Textvarianten für meine zehn Segmente schreiben? Nun, die Antwort liegt auf der Hand: Eine KI kann das eigentlich ganz gut, zumindest dann, wenn ich das System mit den richtigen Inputs und mit den richtigen Daten füttere.
Das heißt, schon heute sind Systeme wie ChatGPT oder ähnliche Large Language Models einfach eine große Unterstützung bei der Produktion von Inhalten, insbesondere und im Moment insbesondere bei der Produktion von Texten. Das heißt, wenn ihr das noch nicht gemacht habt, probiert einfach mal ChatGPT aus und schaut, wie das System euch bei der Textproduktion für zum Beispiel eure nächste E‑Mail-Kampagne unterstützen kann.
Wenn euch also eure Vorgesetzten wieder einmal einen viel zu langen Text für die nächste E‑Mail-Kampagne schicken, dann haut euch den Text in ChatGPT rein, schreibt davor, kürzt diesen Text auf die wesentlichen Aussagen oder kürzt die Sätze des folgenden Textes, wenn wir so lange verschachtelte Satzkonstruktionen im Text haben. Wenn der Text immer noch zu langweilig, zu trocken ist, dann probiert den Prompt “Ändere den Text in eine emotionalere Tonalität.” Auch das funktioniert erstaunlich gut.
Und wenn ihr noch keine Idee für eure Betreffzeile habt, könnt ihr sie zum Beispiel in ChatGPT eingeben und mit dem Prompt “Erstelle zehn Varianten dieser Betreffzeile” arbeiten oder auch mit dem Prompt “Ergänze diese zehn Betreffzeilen mit passenden Emojis”.
Und natürlich könnt ihr auch versuchen, ChatGPT den gesamten Text für eure E‑Mail-Kampagne erstellen zu lassen, zum Beispiel mit einem Prompt wie “Erstelle den Text für eine E‑Mail-Kampagne, die über eine Sale-Aktion in meinem Online-Shop für E‑Bikes informiert. Das Sonderangebot ist auf drei Tage begrenzt. Der erste Absatz sollte weniger als 40 Wörter enthalten, gefolgt von drei Aufzählungspunkten, warum der Leser oder die Leserin jetzt bestellen sollte.”
Das klappt vor allem dann ganz gut, wenn ihr möglichst genau formuliert, was ihr vom System wollt. Also wenn ihr ChatGPT auch mit den Informationen versorgt, die das System braucht, um dann auch wirklich eine relevante und passende Copy produzieren zu können. Hilfreich finde ich, dass ChatGPT dabei auch die Tonalität eines bereits vorhandenen Textes übernehmen kann. Auf diese Art und Weise kommt man einfach noch schneller zu einem wirklich passenden Ergebnis, so dass dann auch wirklich sichergestellt ist, dass man einheitlich in einer Sprache, in einer Tonalität kommuniziert.
Und wenn man dann irgendwann die Anrede ändert, von “Sie” auf “Du” zum Beispiel, dann ist das natürlich auch etwas, wenn man dann die ganzen Texte anpassen muss. Das ist natürlich auch eine Arbeit, die ich dann sehr gerne ChatGPT überlassen würde.
In der Praxis ergibt sich dann ab und zu das Problem, dass der Befehl für ChatGPT, der sogenannte Prompt, dann teilweise länger wird als die eigentliche Kopie, die man dann aus dem System ziehen kann. Das zeigt so ein bisschen, dass man dann schon genauer hinschauen muss, wann ist es sinnvoll, mit dem Tool zu arbeiten und wann habe ich die Kopie dann vielleicht tatsächlich schneller selbst geschrieben. Das heißt, die Zeitersparnis ist dann nicht immer unbedingt gegeben, aber zumindest hilft das System und dafür ist es wirklich toll, auch schneller Variationen eines Textes zu bekommen, zum Beispiel dann auch, um einfach dann meinen nächsten A‑B-Test aufzubauen.
Die ersten Marketing Technologie Anbieter haben ja auch schon angefangen, ChatGPT in ihre Plattform zu integrieren. CleverReach zum Beispiel war da ziemlich schnell, die haben im Februar eine entsprechende Meldung rausgehauen, dass man jetzt im E‑Mail-Editor von CleverReach auf ChatGPT zugreifen kann. Allerdings, ehrlich gesagt, in einer noch recht rudimentären und, ehrlich gesagt, auch heute noch recht langweiligen Form.
Ich kann also jetzt im Editor meinen Text produzieren lassen, kann also genau das machen, was ich in der Oberfläche von ChatGPT machen kann.
Das ist ganz nett, das ist vor allem natürlich auch ein schönes Marketing, eine schöne PR-Meldung.Einen wirklichen Mehrwert sehe ich an der Stelle noch nicht. Es erspart mir natürlich den Umweg über die Zwischenablage, aber ich glaube, da ist noch viel, viel mehr drin.
Wie verändert KI die CRM-Systeme?
KI ermöglicht personalisierten Content – at scale
Und damit kommen wir zum zweiten Themenblock, nämlich zu der Frage, wie KI die CRM-Systeme, die Marketingtechnologie verändern wird.
Ein Bereich, den ich eben schon angesprochen habe, ist das Thema Content-Produktion. Da sehen wir in einigen Systemen erst einmal Ansätze. Ich glaube, spannend wird es, wenn ich nicht nur relativ stupide Texte von ChatGPT schreiben lassen kann, sondern wenn es zum Beispiel Feedback Loops gibt, also die KI automatisch mit historischen Kennzahlen gefüttert wird, um einfach relevantere Inhalte zu produzieren. Die KI könnte also aus den historischen Kennzahlen lernen, welche Art von Inhalten, welche Betreffzeilen, welche WhatsApp-Nachrichten, welche Call-to-Action-Elemente bei den Rezipientinnen und Rezipienten funktionieren und dieses Wissen in die Produktion zukünftiger Texte einfließen lassen.
Richtig spannend wird es, glaube ich, wenn ich diesen Ansatz mit Individualisierung kombiniere, wenn ich also nicht nur einen Text für alle Menschen da draußen produzieren lasse, sondern Texte für die verschiedenen Segmente meiner Zielgruppe oder vielleicht sogar für jede einzelne Person produzieren lasse. Das heißt, wenn das System lernt, dass Sarah vielleicht eine etwas emotionalere Ansprache braucht als Max, dann könnte der Text für Sarah automatisch entsprechend angepasst werden.
Das Ganze funktioniert, ich hatte es eingangs gesagt, nicht nur mit Text, sondern zum Beispiel auch mit Fotos, was, glaube ich, das ganze Thema Bildpersonalisierung noch einmal auf eine ganz andere Ebene heben wird.
Ich könnte dann ein von der KI generiertes Produktbild auf Basis der Daten in meinem CRM für jeden Empfänger, für jede Empfängerin entsprechend anpassen oder komplett neu generieren lassen. Das Ergebnis ist dann, dass das von der KI generierte Modell zum Beispiel zufällig das gleiche Alter oder das gleiche Geschlecht wie der Empfänger hat.
Das ist aus meiner Sicht super spannend und wäre heute schon umsetzbar, wirft aber natürlich ganz neue Fragen auf, zum Beispiel die Frage, woher kommt eigentlich die Rechenleistung und die Energie dafür? Die nächste Frage wäre, was mache ich eigentlich mit meinen Freigabeprozessen, wenn vor dem Versand eigentlich noch gar nicht feststeht, was an Kommunikation rausgeht, wie das letztendlich bei den Empfängern aussieht, weil eben für jeden Empfänger die Inhalte on the fly von einer KI generiert werden.
Und das ist natürlich auch deshalb ein Problem, weil die KI natürlich überhaupt nicht perfekt ist. Das sieht man an Fotos, die von einer KI generiert werden, von Dall‑E oder Midjourney zum Beispiel. Die Fotos sehen sehr gut aus, sehr überzeugend, fast perfekt. Auch Gesichter können sehr überzeugend generiert werden. Aber wenn man genauer hinschaut, dann sieht man, dass hier und da noch ein Ohr fehlt oder hier und da noch ein Finger fehlt oder so. Das heißt, ja, die KI ist natürlich nicht perfekt. Sie halluziniert, wie man so schön sagt. Und dann stellt sich natürlich noch die Frage, inwieweit nehme ich solche Fehler in Kauf? Ich hätte auf der einen Seite deutlich relevantere Inhalte, aber auf der anderen Seite vielleicht auch sehr fragwürdige Inhalte, zumindest für einen Teil der Rezipientinnen und Rezipienten.
Wir sehen das heute schon, wenn zum Beispiel die Personalisierung von Produkten zu sehr fragwürdigen Produktkombinationen führt. Es gibt zum Beispiel diesen schönen Screenshot einer Produktdetailseite bei Amazon, wo ein Glasschneider angeboten wird. Und in dieser Box, Kunden haben auch gekauft, wird dann unter anderem auch eine Sturmhaube angeboten.
Das ist eine interessante und vielleicht sogar relevante Produktkombination.
KI als Interface: Prompts statt Klickorgien
Ein weiterer Bereich, der sich KI-getrieben verändern wird, ist das Interface. Ich glaube, dass nicht nur, aber auch CRM-Systeme perspektivisch einfacher zu bedienen sein werden. Nehmen wir das Beispiel Segmentierung. Wenn ich heute in meinem CRM ein Segment anlege, dann ist das eine richtige Klickorgie. Ich muss mich durch unglaublich viele Formulare durchklicken, auch genau hinschauen, habe ich jetzt den richtigen Filter gesetzt, um dann auch das richtige Segment zu erwischen.
Wenn wir uns jetzt vorstellen, statt dieser Klickorgie habe ich einfach ein Textfenster vor mir und da kann ich dem System einfach beschreiben, was ich haben möchte: “Bilde ein Segment aus allen Kunden, die zwischen 20 und 30 Jahre alt sind, seit einem Jahr nichts mehr bestellt haben und einen überdurchschnittlichen Kundenwert haben.”
KI im analytischen CRM
Das Gleiche gilt natürlich zum Beispiel auch für den analytischen Bereich, für analytisches CRM. Auch da werden die Klickorgien sicherlich zurückgehen. Da werden wir sicherlich bald einen großen Schritt nach vorne sehen, weil ich perspektivisch in einer menschlichen Sprache mit dem System interagieren kann.Statt also auch hier wieder unglaublich viele Filter setzen zu müssen, kann ich dem System einfach Fragen stellen.
Zum Beispiel “Zeige mir, wie sich der Customer Lifetime Value in den letzten zwölf Monaten bei den Kundinnen entwickelt hat, die ich über Instagram gewonnen habe.“
Das Ganze ist keine Zukunftsmusik, sondern es gibt bereits entsprechende Ankündigungen, zum Beispiel von HubSpot. Die nennen das Ganze ChatSpot, haben das in einem Video vorgestellt. Den Link zu dem Video habe ich in die Show Notes gepackt. Und ChatSpot bedeutet eigentlich genau das, was ich gerade beschrieben habe, also dass ich mit der HubSpot-Plattform im Dialogstil interagieren kann.
Jetzt muss man vielleicht auch ein bisschen die Euphorie bremsen und sagen, na ja, von der Ankündigung bis zum Rollout kann es auch noch ein bisschen dauern, gerade in unserer Branche. Das ist sicherlich auch so. Also das, was ich gerade beschrieben habe, ist sicherlich nicht morgen live in den verschiedenen Systemen. Ich glaube im Übrigen auch, dass gerade für kleinere Anbieter von Marketingtechnologie die Entwicklung wirklich eine größere Herausforderung darstellt. Insbesondere dann, wenn die KI auch auf CRM-Daten zugreifen soll. Dann kann ich natürlich nicht über irgendeine Schnittstelle da reingehen. Dann kann ich als Anbieter nicht die KI von OpenAI zum Beispiel nutzen, sondern dann brauche ich eigentlich eine eigene KI. Ansonsten haben wir natürlich auch datenschutzrechtlich ein ganz großes Problem.
Insofern wird es, glaube ich, sehr spannend sein, wie sich die verschiedenen Martech-Anbieter da positionieren werden und welche Entwicklungen wir da in den nächsten Monaten und Jahren sehen werden.
Wir bleiben dran und ich werde natürlich auch hier im Podcast darüber berichten.
KI im Kundenservice
Der dritte Anwendungsbereich, der, glaube ich, sehr interessant wird, ist das ganze Thema KI im Kundenservice.
Es stellt sich also die Frage, wie der Kundenservice von KI und insbesondere von Large Language Models wie ChatGPT profitieren kann.
Was natürlich auf der Hand liegt, ist KI im Kundenservice in der direkten Kundenkommunikation einzusetzen.
Das heißt also einfach, jetzt schneller auch passende Antwortvorschläge zu generieren, auch wenn der Sachverhalt eben komplizierter ist, und das Ganze dann auch in der Tonalität, die das Unternehmen vorgibt. Ich glaube auch, dass wir vor einem absoluten Boom oder man kann auch sagen vor einem Revival von Chatbots stehen. Die Dinger sind ja vor einigen Jahren schon einmal durch die Gegend gelaufen, waren relativ gehypt, aber bis heute, ehrlich gesagt, nicht wirklich intelligent. Man könnte auch sagen strohdoof.
Ich habe erst vor ein paar Tagen versucht, mit dem Chatbot meines Energieversorgers ein eigentlich gar nicht so kompliziertes Problem zu lösen. Und was soll ich sagen, ich war kurz davor, in die Tastatur zu beißen. Es war extrem nervig und dieser Bot war nicht einmal in der Lage, mich mit einem echten Menschen zu verbinden, also mein Anliegen weiterzuleiten. Das hat nicht wirklich Spaß gemacht, aber auch das wird sich jetzt natürlich ändern, wenn wir solche Large Language Models mit entsprechenden Daten füttern. Und das ist natürlich entscheidend.
Die KI kann nur dann Servicefälle beantworten, wenn ich sie mit entsprechendem Material füttere. Und Material bedeutet eben am besten Servicefälle der letzten Jahre, und zwar möglichst viele, damit das System lernen kann.
Das zeigt natürlich gleichzeitig, auf welchem Datenschatz der Kundenservice sitzt. Zumindest dann, wenn die ganzen Mails, die in der Vergangenheit verschickt wurden, natürlich auch in anonymisierter Form vorgehalten werden, so dass ich jetzt mit den Fragen und den dazugehörigen Antworten die KI entsprechend füttern kann.
Ja, das waren jetzt ein paar Bereiche, ein paar Beispiele, wie wir KI im Kundenbeziehungsmanagement nutzen können. Und ich glaube auch nutzen sollten. Die Technologie wird da, glaube ich, hoffe ich zumindest, auch sehr schnell große Fortschritte machen. Einige Anbieter sind ja schon, zumindest die größeren Anbieter, an dem Thema dran. HubSpot hatte ich als Beispiel genannt. Salesforce mit Einstein ist da natürlich auch sehr aktiv. Das ist auf jeden Fall ein Bereich, den man, glaube ich, sehr genau im Auge behalten muss, was die Technologie angeht.
KI im CRM: Werden wir jetzt alle arbeitslos?
Bleibt noch die nicht ganz unwichtige Frage: Werden wir in Zukunft alle arbeitslos? Und die Frage ist ja nicht neu, sondern die Frage stellt sich jedes Mal, wenn irgendeine neue Technologie auftaucht. Und was man, glaube ich, festhalten kann, ist, dass es zumindest bisher nicht passiert ist.
Also eine neue Technologie hat nicht dazu geführt, dass wir uns alle irgendwie langweilen. Aber die Arbeit und auch die ganz konkreten Tätigkeiten haben sich natürlich verändert. Und ich glaube, es spricht einiges dafür, dass wir auch diesmal eine ähnliche Entwicklung erleben werden. Das heißt, wir kommen wahrscheinlich ein Stück weit weg von diesen manchmal auch etwas langweiligen, stupiden Tätigkeiten wie, hey, ich erstelle jetzt zehn Varianten dieser Betreffzeile. Das ist etwas, was die KI in Zukunft einfach schneller machen kann.
Und gleichzeitig muss man sagen, und das sehe ich auch in den Projekten bei uns in der Agentur oder auch ganz konkret in meinem Arbeitsalltag, ja, man spart Zeit in der Textproduktion. Ich habe einfach schneller meine zehn oder zwanzig Varianten einer Betreffzeile oder eines Marketingtextes. Aber letztendlich brauche ich dann doch irgendwo wieder mehr Zeit, um zu entscheiden, welche Variante nehme ich jetzt oder welche zwei, drei Varianten will ich in einem Test gegeneinander laufen lassen, um dann letztendlich die Variante zu finden, die am besten performt.
Das heißt, die Zeitersparnis ist da interessanterweise nicht immer unbedingt gegeben. Aber letztendlich führt der Einsatz von Systemen wie ChatGPT aus meiner Sicht unterm Strich einfach zu noch besseren Ergebnissen. Insofern ja, die Arbeit wird sich verändern, aber wir brauchen weiterhin kreative Ideen. Wir brauchen Menschen, die CRM-Prozesse in Unternehmen aufbauen, organisieren und optimieren. Und wir brauchen zum Beispiel auch herausragendes Storytelling. Wir brauchen eine klar definierte Tonalität. Wir brauchen Menschen, die die richtigen Fragen formulieren, die dann an die KI gestellt werden können. Hier entsteht gerade die neue Disziplin des sogenannten Prompt Engineering.
Letztlich muss ich natürlich verstehen, wie KI funktioniert. Ich muss verstehen, mit welchen Daten ich die KI füttern muss, um dann am Ende das beste Ergebnis zu bekommen.
Letztendlich ist es, glaube ich, wichtig zu verstehen, dass KI mir heute schon einen klaren Wettbewerbsvorteil verschaffen kann. Das heißt, wenn ihr das noch nicht gemacht habt, definitiv die Empfehlung, ein kleines Team im Unternehmen zusammenzustellen, eine KI-Taskforce, und ganz systematisch die einzelnen Prozesse im Unternehmen, im CRM, aber auch im Kundenservice zum Beispiel, durchzugehen und zu schauen, wie können wir da heute schon KI einsetzen, um einfach bessere Ergebnisse zu erzielen.
Wenn wir euch mit Saphiron dabei unterstützen können, dann pingt mich doch einfach an. Den Link zu unserer Website und zu meinem LinkedIn Profil findet ihr in den Shownotes. Und dann schauen wir uns das Thema gerne gemeinsam mit euch an, zeigen konkrete Potenziale auf, teilen auch Erfahrungswerte aus anderen Projekten und helfen euch natürlich auch gerne bei der Evaluierung einer neuen Marketingtechnologie.
Wenn ihr sagt, naja, unser aktuelles CRM-System ist zum Beispiel noch relativ weit von KI entfernt, da fehlen vielleicht sogar die für euch ganz kritischen Use Cases, irgendwelche Basisfunktionen, dann kommt gerne auf uns zu und wir helfen euch dabei, eine für euch passende und zukunftsfähige Marketingtechnologie zu evaluieren und zu implementieren.
Toolempfehlungen: KI im Alltag nutzen
Wie eingangs versprochen, gibt es zum Schluss noch ein paar Tool-Empfehlungen. Zwei, nein, eigentlich drei Tools, die ich euch ans Herz legen möchte, mit denen ihr KI im Alltag nutzen könnt, um zum Beispiel Aufgaben schneller oder eben auch besser zu erledigen. Das erste Tool gibt es leider nur für macOS und heißt passenderweise MacGPT.
Das kostenlose Tool bringt euch ChatGPT inline in die meisten macOS-Apps, egal ob Word oder die Notizen-App. Ihr könnt ChatGPT also direkt in den entsprechenden Anwendungen aufrufen, indem ihr einfach “+GPT” gefolgt von dem entsprechenden Prompt eintippt und dann bekommt ihr direkt in der Anwendung die entsprechende Antwort von ChatGPT.
Das ist ziemlich cool, weil man sich dadurch wieder das Kopieren und Einfügen erspart. Ihr müsst nicht zwischen verschiedenen Apps wechseln, sondern könnt im Grunde von überall auf die KI zugreifen.
Und abschließend möchte ich Euch noch DeepL empfehlen. DeepL eignet sich hervorragend, um Texte in alle möglichen Sprachen übersetzen zu lassen, und zwar in einer erstaunlich guten Qualität. Das Angebot gibt es schon länger, ihr kennt es wahrscheinlich schon. Was aber auch super hilfreich ist, von der gleichen Firma gibt es noch DeepL Write und das ist ein Tool, mit dem ihr Texte nicht nur korrigieren lassen könnt, also Rechtschreibung und Grammatik, sondern auch stilistisch optimieren lassen könnt. Man bekommt also Hinweise, was man am Text ändern kann, damit er besser lesbar und verständlicher wird. Das finde ich ganz praktisch, um zum Beispiel den Text für die nächste Marketing-E-Mail noch ein bisschen aufzupolieren.
Die Links zu den Tools findet ihr natürlich in den Shownotes zu dieser Episode und dort findet ihr auch den Link zu meinem LinkedIn-Profil.
Ich würde mich wie ein Schneekönig freuen, wenn ihr darauf klickt und euch mit mir vernetzt, damit aus anonymen Zuhörerinnen Gesichter werden.
Das war die 29. Folge des CRM-Podcasts. Ich hoffe, sie hat euch gefallen.
Ich hoffe, ihr konntet ein paar Ideen und Impulse mitnehmen.
Vielen Dank für eure Zeit und bis zum nächsten Mal.