Daniel Hüfner gibt auf T3N Einblicke in das E‑Mail Marketing des Start Ups Blendle. Das Publishing-Unternehmen aus den Niederlanden, das von Medienvertretern gerne als das “iTunes für Journalismus” bezeichnet wird, betreibt einen digitalen Zeitungskiosk, an dem man einzelne Artikel aus Zeitschriften und Zeitungen kaufen kann.
Als Wachstumstreiber erweist sich jedoch nicht die Website, sondern der E‑Mail-Newsletter mit handverlesenen Artikelempfehlungen, den Blendle an rund 600.000 Abonnenten verschickt. Umsatztechnisch habe der Newsletter im Vergleich zur Website eine eindeutig größere Relevanz, berichtet der Blendle-Deutschland-Chef Michäel Jarjour (XING) auf T3N: Prozentual ließen sich etwa 70 Prozent der Umsätze auf den Newsletter zurückführen.
Blendle erzielt mit dem Newsletter laut Jarjour überdurchschnittlich hohe Öffnungsraten zwischen 32 und 45 Prozent und Klickraten zwischen 15 und 18 Prozent.
Das Erfolgsgeheimnis? Neben einer aussagekräftigen Betreffzeile und sorgfältig ausgewählten Inhalten setzt das Start Up auf Personalisierung und Algorithmen:
Aus technischer Sicht sei besonders die Personalisierung des Newsletters für seinen Erfolg verantwortlich. […] Damit die im Newsletter servierten Artikel den Geschmack der Abonnenten treffen, setzt Blendle auch auf Algorithmen. Mehrere Datenforscher arbeiten bei dem Startup laut Jarjour an komplexen Modellen, die neben historischen Leserdaten – unter anderem Klickraten vergangener Artikel und bevorzugte Zeitschriften – auch Signale aus sozialen Netzwerken automatisch auswerten. Der Algorithmus untersucht anhand einer semantischen Sprachanalyse sogar, wie gut ein Text zu einem bestimmten Thema zu verstehen ist.
T3N: Unglaubliche Klickraten: Warum der Blendle-Newsletter so erfolgreich ist
Das Beispiel zeigt eindrucksvoll, welches Potenzial E‑Mail Marketing für die Verlags- und Medienbranche bietet (siehe hierzu auch “E‑Mail Marketing in der Verlagsbranche: Plötzlich ist E‑Mail hip”) – es macht aber auch deutlich, dass hierfür mehr notwendig ist als ein “klassischer” (langweiliger) Newsletter mit den zehn letzten Meldungen der Website: Mehr Kuration, mehr Personalisierung und insbesondere mehr Commitment.
Anders formuliert: Mit einem durchschnittlichen Newsletter lassen sich auch nur durchschnittliche Kennzahlen realisieren.
Erfolgreiche Strategien und Taktiken zur Personalisierung von Mailings vermitteln wir im Rahmen unserer E‑Mail Marketing Inhouse-Seminare.