Das E‑Mail-Marketing Tool Mailjet will mit einer einfachen Bedienung, relativ günstigen Preisen und weitreichenden Funktionen punkten. In unserem Test haben wir ausprobiert, ob Mailjet im Alltag überzeugen kann.
Update (29.12.2023)
Mit unserem Testaccount registrieren wir seit einiger Zeit Probleme mit Mailjet, insbesondere im Bereich der Zustellung. Hinzu kommt, dass die Plattform aktuell offenbar kaum noch weiterentwickelt wird. Aus diesem Grund können wir Mailjet momentan nicht mehr empfehlen. Mögliche Alternativen sind etwa Cleverreach, HubSpot oder Brevo (zuvor Sendinblue).
Mailjet im Test
Das Newsletter-Tool Mailjet bietet im Vergleich zu anderen E‑Mail-Marketing Tools günstige Preise: Das Einsteiger-Paket, das bis zu 30.000 E‑Mails pro Monat beinhaltet, kostet beispielsweise 7,95 Euro pro Monat. Das Unternehmen bietet sogar eine kostenlose Variante an, mit der monatlich bis zu 6000 E‑Mails verschickt werden können. Der Funktionsumfang der Gratis-Variante ist zwar eingeschränkt und es wird am Ende jeder E‑Mail das Mailjet-Logo eingeblendet, für ein kleines Hobbyprojekt sollte das jedoch nicht weiter stören.
Die Stärke von Mailjet ist ein leistungsstarker Drag & Drop E‑Mail-Editor, mit dem sich responsive E‑Mails und Newsletter mit wenigen Klicks zusammenstellen lassen. Das Layout wird dabei aus einzelnen Modulen (Text, Grafiken, Buttons) zusammengestellt, wobei sich Farbe und Größe des Moduls flexibel anpassen lassen. Alternativ kann auch ein fertiges Template als Vorlage für den eigenen Newsletter genutzt werden. Praktisch: Mit dem Editor lassen sich auch Grafiken bearbeiten, um die Abmessungen oder den Ausschnitt zu verändern,
Die Oberfläche des Tools ist überwiegend verständlich aufgebaut, an einigen Stellen ist die Übersetzung allerdings etwas holprig. Ein Beispiel: Das Anmeldeformular zur Integration auf der eigenen Website befindet sich unter dem Menüpunkt “Widget zum Abonnement”. Auch die Online-Dokumentation wirkt streckenweise wie mit Google Translate übersetzt (“Unser einzigartiger Algorithmus steigert Ihre Lieferfähigkeit”). Ärgerlicher ist allerdings die Tatsache, dass es während unseres mehrwöchigen Tests immer mal wieder technische Probleme gab – zeitweise war noch nicht einmal der Login in das Tool möglich.
Sämtliche Standardfunktionen, wie die Personalisierung von Mails, Bouncemanagement, AB-Tests, Double Opt-In, Ausschlusslisten, die Verwaltung von mehreren Empfängerlisten und die Auswertung der E‑Mail-Kampagnen werden von Mailjet unterstützt. Eine Preview Rendering-Funktion, mit der die Darstellung der E‑Mail in den relevanten E‑Mail-Clients und Webmailern getestet werden kann, gehört jedoch nicht zur Ausstattung.
Blogger dürften sich über die Möglichkeit freuen, Content mit einem RSS-Import in das Newsletter-Tool importieren zu können: Anstatt Inhalte mühsam über die Zwischenablage in das Tool zu übertragen, wird einfach die Feed-URL der eigenen Website angegeben. Anschließend lassen sich die Beiträge markieren, die in den Newsletter übernommen werden sollen (siehe hierzu auch: E‑Mail-Marketing-Tool Mailjet mit RSS-Import und Videovorschau).
Ebenfalls praktisch: Mailjet generiert bei Bedarf eine automatische Vorschaubilder (“Fake Player”) von Videos, die auf YouTube, Vimeo oder Dailymotion gespeichert sind.
Pluspunkte bekommt Mailjet zudem für die Teilnahme ab der ECO Certified Sender Alliance (ECO CSA): Der Zusammenschluss aus seriösen E‑Mail-Versendern erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die mit Mailjet versendeten Newsletter und E‑Mails im Posteingang und nicht im Spamfilter landen – eine Garantie für eine reibungslose Zustellung ist die ECO CSA allerdings nicht.
Newsletter-Tool mit WordPress-Plugin
Für das Newsletter-Tool ist ein kostenloses WordPress-Plugin erhältlich, mit dem nicht nur Anmeldeformulare erstellt, sondern Newsletter auch direkt aus WordPress heraus versendet werden können. Kontakte, die in WordPress gespeichert werden, können zudem automatisch mit WordPress abgeglichen werden – ein praktisches Feature für diejenigen, die mit WordPress und Plugins wie Buddypress oder bbPress eine Community oder ein Online-Forum eingerichtet haben.
Für Integrationen, die sich mit dem WordPress-Plugin nicht realisieren lassen, bietet Mailjet eine API an, die allerdings noch nicht das Double Opt-In Verfahren unterstützt.
Marketing Automation in der Premium-Version
Das Tool ermöglicht den Aufbau von automatisierten Kampagnen (Marketing Automation), um beispielsweise eine Welcome E‑Mail an neue Newsletter-Empfänger zu verschicken. Das entsprechende Feature erfordert die Premium-Variante des Tools, die mit 14,95 Euro pro Monat (12,46 Euro bei jährlicher Abrechnung) vergleichsweise günstig ist. Die automatisierten E‑Mail-Workflows können mit einem Editor unkompliziert erstellt werden.
DSGVO-konformes Newsletter-Tool
Mailjet ist nach eigenen Angaben DSGVO-konform. Ob die Vorgaben der Datenschutzgrundverordnung vollumfänglich umgesetzt werden, hängt allerdings in einem hohen Maß von dem Nutzer des Tools ab. Wer etwa das datenschutzrechtlich problematische personenbezogene Tracking deaktivieren möchte, muss die Erfolgsauwertung vollständig abschalten – Öffnungsrate und Klickrate stehen dann überhaupt nicht mehr zur Verfügung. Hier wäre es wünschenswert, wenn Mailjet feingranulare Konfigurationsmöglichkeiten anbieten würde.
Darüber hinaus muss der Anwender natürlich – wie bei jedem anderen Tool auch – sicherstellen, dass er über die notwendige Werbeeinwilligung verfügt, um eine Person eine E‑Mail schicken zu dürfen.
Mailjet im Test: Unser Fazit
Betreiber von WordPress-Websites können mit Mailjet relativ simpel Newsletter versenden. Das WordPress Plugin und Funktionen wie der RSS-Import oder die automatische Erstellung von Video-Vorschaubildern erleichtern die Arbeit mit dem Newsletter-Tool. Das Preismodell von Mailjet ist vergleichsweise günstig und die kostenlose Variante erleichtert den Einstieg in das E‑Mail-Marketing.
Mailjet: Mögliche Alternativen
Im unteren Preissegment gehören Cleverreach und Brevo zu den führenden Anbietern in Deutschland (siehe hierzu unseren Cleverreach Test, bzw. den Sendinblue Test).
In einer Übersicht haben wir weitere E‑Mail-Marketing-Anbieter zusammengestellt.