Mailchimp ist eine “Do it Yourself” E‑Mail-Marketing-Software, das sich Dank einer intuitiven Oberfläche und einem hohen Funktionsumfang insbesondere bei Start Ups und kleinen Unternehmen einer hohen Beliebtheit erfreut.
Die Nutzung von Mailchimp und den weiteren US-Anbietern, wie GetResponse, Hubspot oder ActiveCampaign, ist datenschutzrechtlich jedoch problematisch, da die USA als ein datenschutzrechtlich unsicherer Drittstaat gelten – das sogenannte “Safe Harbor-Abkommen”, das Unternehmen ermöglichen sollte personenbezogene Daten in Übereinstimmung mit der europäischen Datenschutzrichtlinie in die USA zu übermitteln, wurde vom Europäischen Gerichtshof am 6. Oktober 2015 für ungültig erklärt (siehe hierzu: “Was bedeutet das Safe-Harbor-Urteil des EuGH für Sie?”).
Auch der Nachfolger, das Datenschutzabkommen “Privacy Shield”, wurde mittlerweile gekippt (“Privacy Shield” gekippt: Können Mailchimp, Hubspot und Co. jetzt noch datenschutzkonform genutzt werden?”)
Angesichts dieser fehlenden Rechtssicherheit kann die Nutzung von E‑Mail Marketing Service Providern aus Deutschland oder der EU datenschutzrechtlich unbedenklicher sein – wenngleich natürlich auch hier in jedem Einzelfall genau geprüft werden muss, ob die juristischen Vorgaben hinsichtlich der Datenverarbeitung und –nutzung eingehalten werden.
Wir stellen drei E‑Mail-Marketing Tools aus Deutschland vor, die sich als DSGVO-konforme Mailchimp-Alternative in Stellung gebracht haben.
Mailchimp-Alternativen: 3 E‑Mail-Marketing-Tools aus Deutschland
Sendinblue (zuvor Newsletter2Go)
Die Sendinblue GmbH bietet eine Marketing-Plattform an, die neben E‑Mail-Marketing auch Lösungen für SMS-Marketing, Livechat, Facebook Ads und CRM anbietet. Die Plattform deckt alle wichtigen Funktionen, wie Adressverwaltung, Bounce-Management, Personalisierung und Reports, ab. Mit dem Tool können auch responsive E‑Mails verschickt werden, die für die Darstellung auf mobilen Endgeräten optimiert sind.
Ein klarer Pluspunkt des Tools: Neben E‑Mail-Marketing können mit Sendinblue auch Funktionen wie Livechat, SMS-Marketing und Facebook Ads genutzt werden. Die Erstellung von individuellen Landing Pages ist ebenfalls möglich.
Sendinblue bietet verschiedene Pakete an, die sich im Funktionsumfang und bei der Anzahl der inkludierten Mails unterscheiden. Die Preise starten bei 19 Euro pro Monat. Wer nicht mehr als 300 Mails pro Tag verschickt, kann ein kostenloses Paket wählen. Das Unternehmen ist aus dem Anbieter Newsletter2Go hervorgegangen, das Anfang 2019 von dem französischen Unternehmen Sendinblue übernommen wurde. Der Unternehmenssitz der Sendinblue GmbH ist Berlin und der Serverstandort befindet sich in Deutschland (mehr dazu in unserem Sendinblue Test).
Cleverreach
Eine weitere Mailchimp-Alternative aus Deutschland: Auf der Featureliste von Cleverreach stehen Funktionen wie ein Newsletter-Editor zur Erstellung der Mailings, ein mehrstufiges Bounce-Management, Segmentierung und A/B Tests. Darüber hinaus werden automatisierte Kampagnen (Marketing Automation), der Import von RSS-Feeds und dynamische Inhalte unterstützt. Zu den Referenzkunden zählen u.a. Bugatti, Carglass und Tesa. Agenturen können Cleverreach als Whitelabel-Version mit einem eigenem Branding, eigener Domain und eigener Preisgestaltung nutzen.
Cleverreach kann mit bis zu 250 Empfängern und bis zu 1.000 E‑Mails pro Monat kostenlos genutzt werden. Darüber hinaus richten sich die Kosten nach der Anzahl der verschickten Mails. So fallen für 5.000 E‑Mails beispielsweise 55 Euro pro Monat an. Mehr Informationen und eine Bewertung des Anbieters finden Sie in unserem ausführlichen Cleverreach Test.
Clever Elements
Clever Elements deckt sämtliche Basisfunktionen wie Responsive Design, Segmentierung und Bounce-Management ab. Kunden können zudem Echtzeit-Analysen, ein WordPress-Plugin oder das visuelles Geotracking (“Wo lesen Empfänger den Newsletter”) nutzen. Für Agenturen dürfte die Whitelabel-Version des Newsletter-Tools interessant sein.
Zu den Referenzkunden zählen u.a. AXA, DB Schenker, Philips und DHL. Das Unternehmen rechnet pro Empfänger ab; für zwischen 2.501 bis 5.000 werden etwa 50 Euro pro Monat fällig.
Weitere Tools finden Sie in unserer Übersicht mit den E‑Mail-Marketing Anbietern.
Dieser Artikel stellt keine Rechtsberatung dar, sondern dient ausschließlich der allgemeinen Information. Insbesondere wurde nicht geprüft, ob und wenn ja in welchem Rahmen die vorgestellten Versandsysteme sämtliche datenschutzrechtliche Anforderungen erfüllen.
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