Spam-Filter sollen vor unerwünschten E‑Mails schützen, leiden jedoch unter ihren Fehlerraten: Teilweise werden auch erwünschte Nachrichten von den Filtern fälschlicherweise als Spam klassifiziert und in den Spam-Ordner einsortiert. Die Folge für E‑Mail-Marketer: Eine geringe Reichweite und der damit einhergehende Umsatzverlust (siehe auch: E‑Mail Marketing und die Deliverability: Wieviel Umsatz verlieren Sie im Spam-Ordner?).
Die wichtigsten Maßnahmen zur Sicherung der Zustellung lassen sich in zwei Bereiche unterteilen:
Organisatorische und technische Maßnahmen
- Versenden Sie Ihre E‑Mails mit einem professionellen, seriösen Versanddienstleister, der ein aktives Deliverability-Management betreibt und Mitglied der Certified Sender Alliance ist.
- Holen Sie ein eindeutiges Einverständnis („Opt-In“) von jedem Empfänger ein und verifizieren Sie die Adresse mittels Double Opt-In. Auf diesem Weg reduzieren Sie die Beschwerderate und erhöhen somit die Zustellungsrate.
- Etablieren Sie ein Beschwerde- und Rückläufermanagement: Empfänger, die sich über die Zusendung der E‑Mail beschweren, sollten umgehend aus dem Verteiler ausgetragen und für die weitere Zusendung gesperrt werden („Blacklist“). Darüber hinaus sollten ungültige Adressen automatisiert aus dem Verteiler entfernt werden („Bounce-Management“).
- Entfernen Sie inaktive E‑Mail-Adressen (Empfänger, die Ihre E‑Mails über einen längeren Zeitraum hinweg weder geöffnet noch geklickt haben) regelmäßig aus Ihrem Verteiler.
- Bitten Sie im Rahmen des Anmeldeprozesses den Empfänger, die Versandadresse des Newsletters in sein Adressbuch aufzunehmen, um den Erhalt der Mailings sicherzustellen. Ein entsprechender Hinweis kann auf der Bestätigungsseite (nach Abschluss des Double Opt-In Prozess) integriert werden.
- Falls sich noch Adressen mit einer unklaren Herkunft in Ihrem Verteiler befinden, sollten sie diese unbedingt entfernen, um die Listenhygiene sicherzustellen.
- Implementieren Sie Feedback Loops, um Zustellungsprobleme aufgrund einer zu hohen Beschwerderate zu vermeiden. Mit Feedback Loops melden einige E‑Mail-Provider (beispielsweise Gmail) Beschwerden (wenn ein Abonnent auf den Spam- oder Junk-Button in seinem Posteingang klickt) an den Absender zurück.
- Führen Sie vor dem Versand einen Spam-Check durch. Falls Ihr E‑Mail-Marketing Service Provider diese Funktion nicht anbietet, können Sie auf Tools wie Litmus oder Email On Acid zurückgreifen.
- Stellen Sie sicher, dass Anti-Spam Standards wie DKIM und SPF konfiguriert sind.
- Überprüfen Sie regelmäßig die Versandreputation der IP-Adresse, mit der Ihre Mailings und Newsletter verschickt werden, beispielsweise mit dem kostenlosen Tool Senderscore.org.
- Prüfen Sie mit Testaccounts bei den wichtigsten E‑Mail-Providern, ob und wenn ja bei welchen Anbietern Zustellungsprobleme auftreten.
Inhaltliche Maßnahmen
- Achten sie auf ein ausgewogenes Text-Bild Verhältnis. E‑Mails, die primär mit Grafiken realisiert wurden, werden eher als Spam eingestuft.
- Verwenden Sie keine „kritischen Inhalte“ (Video, Javascript, Formulare), die von E‑Mail-Programmen ohnehin blockiert werden und die Zustellung beeinträchtigen.
- Stellen Sie sicher, dass der HTML-Code Ihrer E‑Mails “sauber” codiert ist, d.h. keine Fehler enthält.
- Integrieren Sie ein Impressum am Ende der E‑Mail – juristisch sind die Angaben ohnehin notwendig.
- Vermeiden Sie den übermäßigen Gebrauch von vollständig großgeschriebenen Worten, mehreren Ausrufezeichen oder ähnlichen „Spam-typischen“ Zeichenkombinationen in Betreff und Inhaltstext.
- Bieten Sie eine einfache Möglichkeit der Abbestellung: Empfänger sollten sich mit einem Klick aus dem Verteiler austragen können.
Zustellungsrate im E‑Mail-Marketing verbessern: Weiterführende Links und Literaturempfehlungen
- Sendgrid: Email Deliverability Best Practices Guide
- Frank Strzyzewski: Non-Trend Deliverability?
- Literatur: Email Deliverability Explained: How To Get Email Into The Inbox (Ken O’Driscoll)
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