False Positives, also erwünschte E‑Mails, die fälschlicherweise von Spamfiltern aussortiert werden, sind nach wie vor ein großes Ärgernis für E‑Mail Marketer. Ein Grund für die Zustellungsprobleme können zum Beispiel Wörter in den Nachrichten sein, die eine Filtersoftware als Spam-Kriterium einstuft. Darüber hinaus spielen auch technische Aspekte während des Versandvorgangs eine wichtige Rolle. Beispielsweise stufen viele Provider Absender als Spam ein, wenn eine hohe Anzahl an nicht mehr gültigen E‑Mail-Adressen erneut beschickt wird.
Neben diesen inhaltlichen und technischen Aspekten kann die Zustellungsquote optimiert werden, in dem sich der Versender um das Whitelisting bei den entsprechenden Providern bemüht. Anschließend werden E‑Mails von Absendern, die auf einer Positivliste des Providers stehen, auf jeden Fall zugestellt. Voraussetzung hierfür ist natürlich, dass der Versender ausschließlich seriöses E‑Mail Marketing betreibt.
In der Praxis ist dieses Verfahren allerdings sowohl für die Versender als auch für die Provider umständlich und zeitraubend. Aus diesem Grund hat der Verband der deutschen Internetwirtschaft ECO e.V. gemeinsam mit dem Deutschen Direktmarketing Verband DDV e.V. im September 2004 ein zentrales Positivlistenprojekt ins Leben gerufen.
Teilnehmer an dem “Certified Senders Alliance” (CSA) getauften Projekt verpflichten sich vertraglich ausschließlich seriöses E‑Mail Marketing (Permission Marketing) zu betreiben. So dürfen Mails nur an Empfänger geschickt werden, die hierfür ihr Einverständnis gegeben haben und sich jederzeit und unkompliziert wieder abmelden können. Darüber hinaus muss der Versender umgehend auf Beschwerden von Empfängern reagieren. ECO berechnet zudem eine Gebühr, die sich nach der Größe des Versenders richtet.
Im Gegenzug setzen die teilnehmenden Internet Service Provider die CSA-Versender auf ihre Whitelist. Mit dem CSA-Projekt wird die Zustellungsquote also verbessert, wenngleich damit nicht alle Probleme gelöst werden: Zum einen nehmen noch nicht alle wichtigen ISPs bei dem Projekt teil. So sind zwar beispielsweise 1&1, Arcor, Freenet, GMX, Lycos und Schlund + Partner mit an Bord, während Provider wie AOL, MSN oder Yahoo bislang noch nicht unterschrieben haben. Hinzu kommt, dass bei den teilnehmenden ISPs zwar die serverseitige Spam-Filterung nicht mehr greift, eine Filterung aufgrund von individuellen Nutzereinstellungen aber natürlich nicht verhindert werden kann. Dennoch kann die CSA die Zustellungsquote verbessern und ist insbesondere für größere Versender eine Zeitersparnis, da das Whitelisting bei den teilnehmenden Providern nicht mehr individuell ausgehandelt werden muss.
Weitere Informationen zur ECO Certified Senders Alliance.