Würden Eure Kundinnen und Kunden auf die Barrikaden gehen, wenn Eure App von einem Konkurrenzprodukt abgelöst werden soll? Oder wäre es ihnen eher egal?
Jeder von uns verwendet zahlreiche SaaS-Lösungen, um die täglichen Aufgaben im Marketing, Projektmanagement, Design oder anderen Bereichen zu bewältigen. Viele Arbeitsschritte werden als mühsam empfunden – es muss halt gemacht werden.
Einige Apps nutzen wir gerne, wir empfinden vielleicht sogar Freude und Spaß dabei. Warum ist das eigentlich so?
Während im B2C-Bereich Apps maximal durchoptimiert werden (Usability, UX, Wahrnehmungspsychologie, Behavior Patterns etc.), scheinen viele Unternehmen im B2B davon auszugehen, dass es reicht, wenn ein Produkt funktioniert (“Joy of use? Brauchen wa nischt!”).
Das ist merkwürdig, weil in beiden Fällen ein Mensch die App bedient, der seine Gefühle und Emotionen nicht an der Tür zum Büro abgibt (Mitarbeiter:innen aus dem Support werden Euch das gerne bestätigen 😉).
Es gibt viele kleine und größere Taktiken, um die User Experience von Apps (auch im B2B) zu verbessern. Eine Möglichkeit ist die Aktivierung kognitiver Verhaltensmuster (Behavior Patterns):
- Praise: Menschen Streben nach Lob & Anerkennung. Mit grüne Häkchen nach einer erfolgten Eingabe oder expliziten Hinweisen wie “Gut gemacht!” kannst Du an dieses Bedürfnis anknüpfen.
- Curiosity: Warum sollten sich die Anwender:innen täglich (oder noch häufiger) einloggen? Gibt es ständig etwas Neues zu entdecken, zu lernen? Bietet Deine App Abwechslung oder sieht der Startscreen immer gleich (langweilig) aus? Wie kann die Produktnutzung Teil der täglichen Routine der Anwender:innen werden? Make it a habbit! (Buchempfehlung: “Hooked: How to Build Habit-Forming Products” von Nir Eyal).
- Nutze Joy and Fun und integriere kleine Surprise & Delight-Momente. Ein Beispiel: Slack lässt Konfetti regnen, nachdem ich meine Registrierung abgeschlossen habe.