Die Fachzeitschrift Webselling hat mir für die aktuelle Ausgabe einige Fragen rund um das Thema E‑Mail Marketing gestellt: Welche Trends sind für Unternehmen relevant? Was zeichnet erfolgreiches E‑Mail Marketing aus? Nachfolgend die Antworten auf diese und weitere Fragen.
E‑Mail Marketing ist ein alter Hut aber immer noch topaktuell. Warum wird die E‑Mail überleben?
Die E‑Mail wird so lange überleben, bis es einen besseren, einheitlichen Standard gibt, der die unkomplizierte Kommunikation mit allen Freunden, Bekannten, Fremden und Unternehmen ermöglicht. Dieser Standard ist bislang nicht in Sicht.
Wohin entwickeln sich die aktuellen Trends im E‑Mail Marketing?
Für viele Unternehmen wird sich das Thema Datenschutz in diesem Jahr zu einem zentralen Thema entwickeln, da Politik und Medien den Datenschutz im Online-Marketing zunehmend auf die Agenda nehmen.
Neue Möglichkeiten eröffnet der Einsatz von so genannten dynamischen Bildern im E‑Mail Marketing. Hierbei wird ein Bild nach dem Versand eines Mailings ausgetauscht. Auf diesem Weg kann zum Beispiel die Verfügbarkeit eines Artikels in Echtzeit in den E‑Mails dargestellt werden. Öffnet der Kunde die E‑Mail am Montag, wird eine Grafik mit dem Hinweis „Noch 80 Artikel verfügbar“ geladen. Öffnet er die gleiche E‑Mail erneut am Mittwoch, erhält er stattdessen den Hinweis „Nur noch 20 Artikel verfügbar“.
Was zeichnet gutes E‑Mail Marketing aus?
Eine professionelle Versandsoftware ist die Grundlage für erfolgreiches E‑Mail Marketing. Noch immer setzen viele Unternehmen stattdessen auf Eigenentwicklungen oder günstige Tools, die auf dem eigenen Computer installiert werden. Solche Lösungen führen früher oder später zu Zustellunsproblemen. Hinzu kommt, dass meist keine umfassende Auswertung möglich ist – obwohl die Analyse und fortlaufende Optimierung eine unbedingte Voraussetzung für erfolgreiches E‑Mail Marketing darstellt.
Wie können sich KMUs und Online-Shops von den Newsletter und Mailings anderer Anbieter absetzen und davor schützen, dass ihre Nachricht direkt im virtuellen Mülleimer landet?
Die Grundlage für relevante Mailings stellt eine saubere Adressgewinnung dar: E‑Mails sollten (und dürfen) nur an die Empfänger verschickt werden, die sich auch tatsächlich angemeldet haben.
Darüber hinaus macht es häufig Sinn, Newsletter-exklusive Vorteile anzubieten: Angebote, Rabatte oder Gutscheine, die es tatsächlich nur für Newsletter-Abonnenten gibt. Bei der Gestaltung des Mailings gibt es ebenfalls zahlreiche Möglichkeiten, mit denen ich mich von meinen Mitbewerbern abgrenzen kann – beispielsweise mit animierte GIF-Grafiken, personalisierten Bildern und kreativen Layouts.
Was ist eine gute Betreffzeile und wann sollte man Newsletter und Mailings versenden?
Beide Fragen lassen sich nicht pauschal beantworten, da es – wie so oft – auf die Zielgruppe und die Inhalte, beziehungsweise Angebote ankommt. Grundsätzlich sollte eine Betreffzeile natürlich für den Empfänger relevant sein – ein Betreff wie „Juli Newsletter der XY GmbH“ ist beispielsweise nicht relevant. Stattdessen können zum Beispiel Themen aufgegriffen werden, mit denen sich die Empfänger gerade beschäftigen („Nur noch 6 Wochen bis zur WM – jetzt neuen Fernseher bestellen“). Alternativ kann ich mein Angebot beispielsweise auch verknappen, um einen Handlungsdruck aufzubauen („Nur heute: 20% auf alle Samsung-Fernseher).
Den allgemeingültigen „perfekten“ Versandzeitpunkt gibt es im E‑Mail Marketing nicht. Stattdessen empfiehlt es sich, verschiedene Wochentage und Uhrzeiten zu testen und anschließend zu ermitteln, welcher Zeitpunkt die beste Response bringt.
Übrigens: Aufgrund der zunehmenden Verbreitung von Smartphones und der Tatsache, dass Arbeitnehmer gelegentlich auch während der Arbeitszeit ihre privaten E‑Mails abrufen, kann ein Mailing an Endkunden auch während der Arbeitszeit erfolgreich sein.