Etwas Schönes am E‑Mail-Marketing ist doch auch: man lernt irgendwie nie aus und erhält durch ständigen Informationsaustausch und Beobachtung immer neue Tipps und Anregungen, die meist ohne große Anstrengung einfach mal ausprobiert werden können. René Kulka (Xing), Autor des Weblogs Email Marketing Tipps, stellt in diesem Gastbeitrag fünf Optimierungsmöglichkeiten vor, an die Sie (vermutlich) noch nicht gedacht haben.
Trigger-Mails: Alles Gute zum Namenstag!
E‑Mails, die zu bestimmten Anlässen automatisch ausgelöst (“getriggert”) werden, genießen eine besonders hohe Akzeptanz im Posteingang. Paradebeispiel hierfür ist sicherlich das Geburtstagsmailing. Es geht aber auch “einfacher”: Beglückwünschen Sie Ihre User doch einfach zum Namenstag. Vorteile: Namenstag-Emails sind noch nicht sehr populär und stechen daher im Posteingang besonders hervor. Zudem gibt es einen inhärenten Mehrwert – viele wissen nicht, wann ihr Namenstag ist. Und schließlich ist der Vorname des E‑Mail-Empfängers als Merkmal einfacher zu erheben, als dessen Geburtstag. Einziges Manko ist, dass die Namenstage nicht konfessionsübergreifend einheitlich definiert sind.
Pre-Header: Ihr Coupon ist nicht sichtbar?
Der Darstellungsfehlerlink im Pre-Header oft das Erste, was der E‑Mail-Empfänger inhaltlich wahrnimmt. Daher sollte diesem eine hohe Bedeutung zuteil werden. Statt abstraktem Text, weisen Sie besser noch einmal auf den Anlass des Mailings (Betreff) hin und sprechen Sie den Leser dabei persönlich an, um auf den ersten Blick Interesse und Vertrauen zu erzeugen. Statt “Keine Bilder? Hier klicken” versuchen Sie “Ihr 25% Coupon ist nicht sichtbar, Herr Mustermann? Hier klicken”. Alternativ kann dem Darstellungsfehlerlink auch die Handlungsaufforderung vorangestellt werden: “Jetzt 25% Coupon sichern und sparen | Keine Bilder, Herr Mustermann? Hier klicken”.
Personalisierung: Zu kalt in München?
Die Personalisierung des Betreffs mit dem Namen des E‑Mail-Empfängers ist relativ ausgebrannt und wirkt – gerade bei zu häufigem und platten Einsatz – eher negativ. Interessanter sind Betreffs, die mit dezenteren Attributen, wie z. B. dem Wohnort personalisiert werden. Der Betreff “25% Coupon für Winterjacken” könnte auch folgendermaßen lauten: “Zu kalt in München? 25% Gutschein für Winterjacke”. Ergebnis der Orts-Personalisierung in Split-Tests: +10 bis +12% Öffnungsrate gegenüber der Kontrollgruppe. Die Personalisierung mit solchen Attributen kann natürlich — zusätzlich zur persönlichen Ansprache — auch im E‑Mail-Inhalt fortgeführt werden und fällt dort ebenfalls positiv auf.
Mehrstufige Kampagnen
Mit jedem Versand erreichen Sie zum großen Teil andere Leser. Wenn beispielsweise 15% Ihr E‑Mailing öffnen, sind zur selben Zeit 85% inaktiv — die Interpretationsproblematik des Öffnungspixels einmal außen vor. Diese Inaktivität muss nicht unbedingt darauf zurückzuführen zu sein, dass der Inhalt uninteressant ist. Andere mögliche Gründe sind z. B.: gerade keine Zeit, im Urlaub, für später vorgemerkt und dann vergessen… Das heißt auch, dass von den inaktiven 85% bei einem erneuten Versand der gleichen Kampagnen möglicherweise wieder 15% öffnen. Ein Versand in mehreren Stufen lohnt sich bei lukrativen Kampagnen erfahrungsgemäß immer, da so das Potenzial Schritt für Schritt ausgeschöpft werden kann. Technische Voraussetzung hierfür ist eine Segmentierungsmöglichkeit der Zielgruppe einer Kampagne nach Nicht-Öffnern und/oder Nicht-Klickern.
Testen Sie — insbesondere Betreffs!
Glauben, dass etwas funktioniert ist gut, es zu wissen ist besser. Nehmen Sie daher bei jedem Versand die Möglichkeit wahr, die Änderung mindestens eines E‑Mail-Parameters im Hinblick auf die Erfolgswirkung (z. B. Öffnungen, Clicks, Bounces) zu testen. So können Sie Ihre Versandergebnisse fortwährend optimieren. Die effizienteste Test-Möglichkeit ist die Variation der Betreffzeile. Hierbei kann schon eine bloße Änderung der Wortreihenfolge bereits das Ergebnis verbessern. Achten Sie aber bitte darauf, dass der Betreff zur Handlungsaufforderung (“Call-To-Action”) in der E‑Mail passt. Es nützt nichts, den tollsten Betreff zu fingieren, der letztlich nichts mit dem E‑Mail-Inhalt zu tun hat.
Über den Autor
Der Autor dieses Gastbeitrages René Kulka (Xing) ist E‑Mail- und Affiliatemarketing-Manager bei der Werbe- und Mediaagentur DZ-Media Verlag GmbH. Zudem pflegt er das Weblog Email Marketing Tipps, in dem er regelmäßig über praktische Tipps, aktuelle News und künftige Trends rund um das Thema E‑Mail-Marketing schreibt.