In unserer Reihe “E‑Mail Marketing Rückblick und Ausblick” hat diesmal Martin Philipp, Leitung Marketing & Vertrieb von SC Networks, dem Hersteller der E‑Mail Marketing Software EVALANCHE, unsere Fragen beantwortet.
Was werden die wichtigsten Trends im E‑Mail-Marketing 2009?
Martin Philipp:
Text to Speech — Newsletter vorlesen lassen und Podcast
Empfänger von Newslettern entscheiden zunehmend selbst, je nach persönlichen Gewohnheiten, Vorlieben und konkretem Umfeld, über welche Kommunikationskanäle sie Informationen aufnehmen wollen. Solche, die häufig online arbeiten und sich rasch über neue Entwicklungen unterrichten, lesen News meistens direkt am Bildschirm. Ihnen übermitteln Versender die Artikel in einer Text- oder HTML-Version, die jeder E‑Mail Client anzeigt. Andere Benutzer, die Medien eher auf traditionelle Weise nutzen und werthaltige Informationen in Ruhe lesen wollen, drucken sich die entsprechenden Newsletter lieber aus. Sie erhalten dann eine plattformübergreifende PDF-Datei, die unabhängig von den jeweiligen Computereinstellungen Text und Gestaltung originalgetreu darstellt. Und Menschen, die lieber hören als lesen, lassen sich entweder den gesamten Newsletter oder nur einzelne Artikel von einer automatisch generierten Stimme wiedergeben – technologisch ist das mittlerweile kein Problem mehr.
Zielgenauer mit Geotargeting
Marketing-Experten schätzen, dass Geotargeting im kommenden Jahr einen Boom erleben wird. Auf diesen Trend setzen immer mehr E‑Mail-Marketing-Technologien, um künftig auch den regionalen Standort von Newsletter-Empfängern bestimmen zu können. Die geografische Lokalisierung ist über die Geo-Daten des Empfängers möglich. Damit können Kampagnen regional ausgerichtet und zielgenau gesteuert werden.
Mehr Dialog durch RSS-Marketing
Noch führen RSS-Feeds und E‑Mail-Marketing weitgehend ein Eigenleben. Manchmal stehen sie sogar im Wettbewerb miteinander. Doch beide Kommunikationsinstrumente können voneinander profitieren und sich ergänzen. Kunden sollten darum die Wahl haben, RSS, E‑Mails oder beides zu empfangen.
Die Kunst besteht darin, die Marketingwerkzeuge so einzusetzen, dass sie sich in ihrer positiven Wirkung verstärken. E‑Mails stellen dabei ein wichtiges Trägermedium dar, um neue RSS-Abonnenten zu gewinnen. So können Unternehmen beispielsweise E‑Mails verschicken, die mit dem RSS-Icon auf den Feed hinweisen. Doch auch RSS-Feeds können dem E‑Mail-Marketing neuen Auftrieb geben. Dafür sollten die Anbieter versuchen, mit ihren anonymen RSS-Empfängern personalisierte Newsletter-Abonnenten zu generieren.
Aufbau von Qualitätsadressen
Der Aufbau eines eigenen Newsletter-Stamms ist pures Geld wert. Das war Trend, ist Trend und wird Trend bleiben. Als Grundlage wird eine technische Lösung benötigt, die bestehende Kundendaten sauber abbildet, neue qualifizierte Adressen generiert, Daten automatisiert synchronisiert, Sicherheit durch Back-ups bietet und über ausreichend Flexibilität verfügt. Nur wer über richtige und vollständige Adressen verfügt, kann effizient und kostensparend mit seinen Kunden kommunizieren.
Corporate E‑Mail-Marketing — Fit für die Krise
Der wirtschaftliche Druck wird auch Unternehmen dazu veranlassen nach kostengünstigeren Lösungen Ausschau zu halten. Im Marketing werden immer noch Unsummen beispielsweise für Corporate-Magazine (Kundenmagazine in Printform) ausgegeben. Eine ideale Chance für das effiziente, messbare und kostengünstige E‑Mail-Marketing auch dort seinen Siegeszug fortzusetzen und eine wesentliche Rolle in der Corporate Communication zu spielen.
Was ist Ihr “E‑Mail-Marketing Highlight 2008”? Welche Kampagne war besonders erfolgreich, welches Learning besonders bemerkenswert oder welcher Trend von besonderer Bedeutung?
Martin Philipp: Von besonderer Bedeutung halte ich den Stellenwert und die Auswirkung des Internets auf unsere Gesellschaft. Ein imponierendes Beispiel ist die E‑Mail-Marketing-Strategie von Barack Obama im US-Wahlkampf, mit der es ihm gelang Zigtausende Unterstützer für seinen Wahlkampf zu mobilisieren. Dabei war das Medium E‑Mail der wichtigste Informationsträger, das jedoch nur deshalb eine so große Wirkung hatte, weil eine perfekte Strategie dahinter stand.