Studie: Erfolgreicher digi­ta­ler Dialog braucht E‑Mails, Fans und Follower

Viele Marketingverantwortliche hal­ten E‑Mail, Facebook, Twitter und Co. für kon­kur­rie­rende Kanäle. Völlig unbe­rech­tig­ter­weise, wie die eCircle Studie „Europäischer Social Media und E‑Mail Monitor“ zeigt, da Konsumenten alle Kanäle zwar unter­schied­lich aber nicht iso­liert von­ein­an­der nutzen.

Bereits 61 Prozent der Befragten in Deutschland sind heute über ein sozia­les Netzwerk erreich­bar, im Durchschnitt infor­mie­ren sich dort 27 Prozent auch über Produkte und Unternehmen, jedoch sind bis­her nur 15 Prozent Fans und Follower eines Firmenprofils.

Gleichzeitig sind 36 Prozent der deut­schen Internetnutzer werb­lich nur per Newsletter und nicht über Social Media erreich­bar. Folglich müs­sen Marketingverantwortliche zusätz­lich zu E‑Mail-Abonnenten Fans und Follower gewin­nen, um Konsumenten im Internet ganz­heit­lich zu erreichen.

Das sind Ergebnisse einer in sechs Ländern durch­ge­führ­ten Studie zum digi­ta­len Dialog mit Facebook, Twitter, E‑Mail & Co. der eCircle GmbH. Dazu wur­den im Rahmen einer Onlinebefragung jeweils 1000 Personen in den sechs größ­ten euro­päi­schen Märkten für Onlinewerbung Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Niederlande und Spanien befragt, wie diese E‑Mail und Social Media Dienste nut­zen, um mit Marken in Kontakt zu tre­ten. Die Befragung wurde in Kooperation mit Mediacom Science (Konzeption/Leitung) und GMI Online-Panels durchgeführt.

Die Kernergebnisse der Studie:

  • 50 Prozent der Twitter- und 31 Prozent der Facebook-Nutzer infor­mie­ren sich auf der Plattform über Produkte und Unternehmen. Im Gesamtdurchschnitt über alle sozia­len Netzwerke tun dies nur 27 Prozent.
  • Über ein Drittel der Internetnutzer (36 Prozent) kön­nen nur über Newsletter erreicht wer­den. Zudem wer­den nahezu alle 15 Prozent der Fans und Follower von Unternehmensprofilen auch per Newsletter erreicht.
  • 31 Prozent der Nutzer von sozia­len Netzwerken haben mehr als 100 Freunde oder Follower. Im Durchschnitt hat jeder deut­sche Social Media Nutzer 57 Freunde in dem von ihm am häu­figs­ten genutz­ten Netzwerk.
  • Facebook, die VZ-Gruppe und wer-kennt-wen haben in Deutschland das größte Multiplikatorpotential, z.B. für virale Kampagnen.
  • Gebuchte Werbung in sozia­len Netzwerken wird von mehr als der Hälfte der Befragten als stö­rend empfunden.
  • 46 Prozent der Fans und Follower von Unternehmensprofilen wün­schen sich Aufrufe zu „Mitmach-Aktionen“. 40 Prozent wol­len ihre Markenverbundenheit demons­trie­ren und 26 Prozent wol­len aktiv Produkte mitgestalten.
  • Nur ein gerin­ger Teil der Nutzer (6 Prozent) hat bis­her die Share With Your Network-Funktion (SWYN) in E‑Mails genutzt, um Inhalte mit ihrem pri­va­ten Netzwerk zu tei­len. Unter Twitter-Nutzern liegt die­ser Anteil jedoch mit 18 Prozent weit über dem Durchschnitt.
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Laut der Studie ist der deut­sche Social Media Nutzer im Durchschnitt Mitglied in zwei Netzwerken und ist im bevor­zug­ten Netzwerk täg­lich aktiv. Facebook, VZ-Netzwerke und wer-kennt-wen lie­gen mit dem höchs­ten Anteil an Intensivnutzern sowie den meis­ten Freunden pro Mitglied bzgl. der Nutzungsintensität vorne. So haben Facebook, die VZ-Gruppe und wer-kennt-wen auch das größte Multiplikatorpotential und könn­ten sta­tis­tisch die höchste virale Reichweite erzielen.

Interessant ist, dass Twitter in Bezug auf Nutzung und Verbreitung gegen­über den gro­ßen Netzwerken auf den ers­ten Blick leicht abfällt. Zwar sind mit 13 Prozent nur die Wenigsten bei Twitter ver­tre­ten, doch wer dabei ist, zwit­schert gern oder ist auf der Suche nach den neu­es­ten News.

55 Prozent emp­fin­den Werbung in Social Networks als störend

Ein wei­te­res Ergebnis der Studie: Die Nutzer betrach­ten ihr Profil in sozia­len Netzwerken als „pri­va­ten Raum“. Dementsprechend kommt gebuchte Werbung in der Studie schlecht weg — 55 Prozent emp­fin­den sie als störend.

Firmenprofile und E‑Mail-Marketing hin­ge­gen wer­den in allen Kategorien bes­ser bewer­tet: Rund 40 Prozent fin­den bei­spiels­weise Fanpages inter­es­sant und infor­ma­tiv und ein gutes Drittel sogar sym­pa­thisch sowie unterhaltsam.

Werbung via E‑Mail-Newsletter wird laut der Erhebung der höchste Informationswert zuge­spro­chen (42 Prozent) und 36 Prozent kön­nen nur via Newsletter erreicht wer­den. Zudem wer­den aus­nahms­los alle 15 Prozent der Fans oder Follower von Unternehmensprofilen auch per Newsletter erreicht.

Bisher haben nur sechs Prozent die SWYN (Share With Your Network) Funktion genutzt

Noch recht wenig genutzt ist die SWYN Funktion, über die man Inhalte aus Newslettern mit nur einem Klick mit Freunden im Social Network tei­len kann. Diese ist zwar 40 Prozent der Befragten bekannt, jedoch nur sechs Prozent haben den Button bereits ein­mal genutzt. Knapp die Hälfte begrün­det dies mit einer grund­sätz­li­chen Nichtnutzung sowie der feh­len­den Relevanz der zu tei­len­den Inhalte (35 Prozent).

Zwei Drittel ste­hen dem Posten von Fremdinhalten jedoch durch­aus posi­tiv gegen­über. So wären Gutscheine (36 Prozent), News (28 Prozent) oder limi­tierte Offerten (27 Prozent) für die Empfänger Grund genug für das Teilen mit Freunden.

„Hier besteht viel Potential, wenn man bedenkt, dass laut Studie 31 Prozent der Nutzer von sozia­len Netzwerken mehr als 100 Freunde oder Follower haben. Im Durchschnitt kann jede geteilte Nachricht 57 Personen errei­chen. Diese Multiplikatoren errei­chen Unternehmen aller­dings nur, wenn Marke oder Produkt Teil der pri­va­ten Kommunikation des Nutzers wer­den – und genau dort haben Unternehmen in ihrer bis­he­ri­gen Kommunikation Probleme“, so Wiewer.

Die Studie kann auf der Website von eCircle kos­ten­los her­un­ter­ge­la­den wer­den.

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