Der Versand von unerwünschter E‑Mail-Werbung hat in den letzten Monaten erheblich zugenommen. Der US-Filterspezialist Message Labs geht davon aus, dass mittlerweile über die Hälfte aller weltweit versendeten Mails Spam sind. Kein Wunder, dass Internet-Provider ihre Kunden mit Spam-Filtern vor dem unerwünschten Werbemüll schützen. Die Spam-Filter werden jedoch zunehmend auch für seriöse E‑Mail Marketer zum Problem, denn teilweise fallen auch erwünschte Newsletter den Filtern zum Opfer (“False Positives”). In den USA werden laut einer Studie des Unternehmens ReturnPath alarmierende 17 Prozent der erwünschten Newsletter geblockt.
Beachtet man als E‑Mail-Versender jedoch einige Regeln, kann man den Anteil der “False Positives” deutlich senken.
- Die Abmeldung von Ihrem Newsletter sollten Sie den Abonnenten so bequem wie möglich gestalten und ihnen keine unnötigen Steine in den Weg legen. Wenn Sie den Abbestellen-Link im Newsletter “verstecken”, kann dies dazu führen, dass die Empfänger den Newsletter bei ihrem Provider als Spam-Mail melden anstatt sich abzumelden. Sofern sich diese Beschwerden häufen, landet Ihre IP-Adresse schnell auf der Blacklist. Aus diesem Grund sollten Sie auch Empfänger, die sich bei Ihnen beschweren, umgehend manuell aus der Verteilerliste austragen.
- Vermeiden Sie nach Möglichkeit vollständig groß geschriebene Wörter, insbesondere im Betreff oder in der Absenderadresse. Auch Euro- oder Dollarzeichen sollten in der Betreffzeile nicht verwendet werden.
- Vermeiden Sie eine stark werbliche Sprache und setzen Sie Ausrufezeichen sparsam ein.
- Stellen Sie sicher, dass Ihre E‑Mail-Marketing-Software (bzw. Ihr Dienstleister) nicht mehr erreichbare E‑Mail-Adressen automatisch aussortiert (Bounce-Management). Eine hohe Anzahl an Bounces wird von vielen Providern als Spam-Kriterium interpretiert.
- Bitten Sie Ihre Abonnenten, die Absenderadresse des Newsletters in ihr Adressbuch oder in ihre “Whitelist” einzutragen, um zu verhindern, dass der Newsletter von einem lokal installierten Spamfilter aussortiert wird. Die Absenderadresse Ihres Newsletters sollten Sie aus diesem Grund nach Möglichkeit nicht ändern.
- Achten Sie auch auf die Hyperlinks in Ihrem Newsletter und vermeiden Sie Links, die anstatt einer Domain die IP-Nummer oder typische Spam-Begriffe enthalten.
- Wenn Sie für den Versand Ihres Newsletters eine ASP-Plattform verwenden, sollten Sie sicherstellen, dass Ihr Dienstleister ausschließlich seriöses E‑Mail-Marketing (Permission Based) betreibt. Schließt der Anbieter in seinen Allgemeinen Geschäftsbedingungen ganz eindeutig den Versand von Spam aus? Falls nicht könnte es sich um einen unseriösen Versender handeln, der auch Spam-Mails verschickt. In diesem Fall ist es sehr wahrscheinlich, dass sich die IP-Adresse des Versenders bereits auf diversen Blacklists befindet.
- Verschicken Sie Ihre E‑Mails über einen eigenen Server, sollten Sie überprüfen, ob er einwandfrei konfiguriert ist. Sicherheitslücken werden gerne von Spammern ausgenutzt, was nicht nur großen Ärger bedeutet, sondern auch dazu führt, dass Ihre IP von den Providern anschließend geblockt wird.
- Ist Ihre E‑Mail-Marketing-Software in der Lage, den Versandvorgang zeitversetzt abzuarbeiten? So genannte Volumenfilter blocken Absender, die in kurzer Zeit eine bestimmte Anzahl an Mails an den Server schicken. Aus diesem Grund sollte der Versandvorgang gegebenenfalls künstlich “gestückelt” werden.
- Versenden Sie Ihren Newsletter ausschließlich mit existierenden Absenderadressen und bauen Sie den Absender in der Form “Name newsletter@unternehmen.de” auf. Im “An:”-Feld sollte in jedem Fall die E‑Mail-Adresse des Empfängers stehen.
Doch was tun, wenn der Newsletter trotz allem von Providern geblockt wird? In diesem Fall hilft häufig nur noch ein Gespräch mit den entsprechenden Providern oder gegebenenfalls ein Wechsel der IP-Adresse, beziehungsweise des ASP-Dienstleisters.